Fahrt zur Wiege der Demokratie
Studienfahrt Athen 17.09 – 22.09.2023
Tag 1:
Am Freitag ging’s mit dem Expresso zum Flughafen.
In Griechenland angekommen stand uns noch eine längere Busfahrt bevor, welche sich als unsere erste Herausforderung herausstellte, da viele von uns keinen Sitzplatz fanden und übermüdet versuchten ihre Koffer zu halten, was nicht immer gelang, und so rollten wir teilweise quer durch den Bus. Als wir in unserem Viertel „Psirri“ spätabends ankamen, holten sich einige von uns schon ihren ersten Gyros. Auch wenn es schon sehr spät war, war hier am Monasteraki noch einiges los und es wimmelte nur so von Leuten und Jugendlichen, die Musik machten. So konnten wir schon an unserem ersten Tag in das nächtliche Leben in Athen eintauchen.
Tag 2:
Der erste richtige Tag begann schon sehr früh, denn auf uns wartete ein volles Programm. Um 8 Uhr ging’s los auf die Akropolis. Unser erster Stopp war dort der Areopag-Hügel. Der Name leitet sich vom griechischen „Areios Pagos“ ab, was so viel bedeutet wie „Hügel des Ares“. Ares war der griechische Kriegsgott, welchem der Hügel gewidmet war. In der Antike tagte hier der oberste Rat und heute heißt das oberste Gericht Griechenlands Areopag. Als Nächstes warfen wir von oben einen Blick auf das Odein des Herodes Attikus und später auf das Dionysostheater, eines der wichtigsten Theater im antiken Griechenland. Es trug stark zur Innovation des Theaters in der Antike bei und gilt als das erste Theater der Welt. Nach unserem Aufenthalt auf der Akropolis mit Athena-Nike-Tempel und Parthenon besuchten wir das Akropolismuseum und bekamen daraufhin etwas Zeit die Gegend zu erkunden. Unser nächster Treffpunkt war das Hadrianstor, welches Teil der Grenze zwischen Rom und dem antiken Griechenland war. Über das Olymieion gingen wir zum Panathenäischen Stadion, in dem zu unserem Glück genau zu der Zeit ein Daviscup Tennismatch (Greece : Slovakia) stattfand. Nach diesem anstrengenden, aber sehr interessanten Tag waren wir alle froh endlich am Hotel anzukommen und den Abend selbst gestalten zu können.
Tag 3:
Dieser Tag startete für uns mit dem Wachwechsel am Syntagma-Platz, dem politischen Zentrum Griechenlands und einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Der dort täglich stattfindende Wachwechsel ist ein nationales Symbol für die griechische Geschichte, Tapferkeit sowie die Verteidigung der Freiheit. Die Uniformen der Wächter (Evzonen) haben historische Bedeutung, da sie den Uniformen griechischer Kämpfer aus der Zeit des Unabhängigkeitskriegs gegen die Osmanen nachempfunden sind. Nach einer Pause haben wir dann das Archäologische Nationalmuseum besucht und sind von dort aus durch das Studentenviertel Exarchia auf den höchsten Punkt Athens, den Lykabettos-Hügel, gewandert, um den herausragenden Ausblick bei Sonnenuntergang zu genießen. Auch an diesem Tag, wie auch an den restlichen Tagen konnten wir in das nächtliche Athen eintauchen.
Tag 4:
An Tag 4 ging es in die Metro Linie 1 ab Thissio Richtung Piräus. Um 10 Uhr hatten wir einen Termin bei Cosco- Shipping Line Greece im Containerhafen. Eine Mitarbeiterin der chinesischen Firma hielt uns einen Vortrag über das Unternehmen. Am Ende hatten wir die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Zu Fuß ging's weiter zum Jachthafen Marina Zea. Am Nachmittag sind wir dann mit der Tram an einen Strand der Apollonküste (Voulas) gefahren und sind dort bis zum Sonnenuntergang geblieben. Für viele war dies das Highlight der Reise.
Tag 5:
Der 5. Tag startete mit der Besichtigung der griechisch-orthodoxen Mitropolis-Kirche. Diese ist die größte Kirche Athens und auch der Sitz des Erzbischofs von Griechenland. Nachdem wir die eindrucksvolle Kathedrale bewunderten, haben wir in Kleingruppen das Gespräch mit den Einheimischen gesucht. Bei den Straßeninterviews stellten wir fest, dass kaum jemand mit der wirtschaftlichen Lage oder mit dem Schulsystem zufrieden ist. Trotzdem würden die Befragten ihr Land nicht verlassen wollen.
Nach der Mittagspause gingen wir zu der Hilfsorganisation „Nea Zoi“, die sich für die Unterstützung von Prostituierten einsetzt und ihnen hilft, aus der Prostitution auszusteigen. Sie arbeiten auch daran, die Stigmatisierung, die die Prostituierten erfahren, zu bekämpfen und das Bewusstsein der Gesellschaft zu schärfen. Anschließend wurde uns auch die Möglichkeit geboten, mit dem Nea Zoi Team in Gruppen einen Rundgang durch das „Rotlichtviertel“ zu machen. Für viele war das eine echt erschreckende, jedoch auch wichtige Erfahrung.
Tag 6:
Tag 6 war für uns alle ein langersehnter Tag, denn es stand wieder ein Strandtag bevor. Doch davor machten wir noch einen Rundgang durch Elesfsina, die Kulturhauptstadt Europas 2023. Dort erwarteten uns die Mysterien von Eleusis, welche wir in der archeologischen Ausgrabungsstätte und im Museum anschauen konnten.
Tag 7:
An diesem Tag hieß es wieder Spuren der Vergangenheit besichtigen. Als Erstes stiegen wir auf den Nymphenhügel mit der Pnyx. Die Pnyx war ein historischer Ort im antiken Athen, der als Versammlungsort für demokratische Prozesse, wie Gesetze erlassen, diente. Anschließend schauten wir uns das Philopappos-Monument, einen wichtigen historischen und architektonischen Schatz an, der zudem ein beliebter Aussichtspunkt ist. Auch das Gefängnis des berühmten griechischen Philosophen Sokrates war eines unserer Ziele. Im Anschluss daran liefen wir noch durch das Viertel Plaka und trafen uns am Turm der Winde, um die daneben liegende Hadrians-Bibliothek und römische und griechische Agora zu besichtigen. Der Tag war aber noch nicht zu Ende, denn auf uns wartete noch ein Fußballspiel, für das wir mit sehr viel Mühe Karten ergattert hatten. Es gab jedoch ein Problem: Fast alle öffentlichen Verkehrsmittel streikten. Aus diesem Grund kamen wir leider etwas zu spät, doch durch die mitreißende Stimmung im Stadion hat es sich trotzdem gelohnt.
Tag 8:
Am Tag der Abreise standen wir wieder früh auf, um ein letztes Mal eine Ausgrabungsstätte zu besichtigen - nämlich Keramaikos, den größten Friedhof des alten Athens. Danach gingen wir durch den Zentralmarkt und bekamen noch etwas Freizeit, um die letzten Souvenirs zu kaufen.
In zwei Kleinbussen fuhren wir bequem zurück zum Flughafen. Der Flieger brachte uns sicher wieder nach Stuttgart.
Alles in allem eine sehr schöne und ereignisreiche Studienfahrt.