Könnten Sie kurz etwas von sich erzählen?
Ich bin Praktikant hier, ich studiere Bio und Deutsch auf Lehramt. Bin jetzt im zweiten Mastersemester. Wir Praktikanten haben ein Pflichtpraktikum in unserem Master, das ist ein Semester lang, also zwölf Schulwochen, man macht das am Anfang vom Master im ersten oder zweiten Semester. Das ist immer im Winter. Ich wohne in Tübingen und studiere dort auch. Zur Schule gegangen bin ich aber in der Nähe von Böblingen.
Wollten Sie schon immer Lehrer werden…
Ja!
…oder hatten Sie als Kind einen anderen Traum?
Obwohl… ganz früher wollte ich mal Tierarzt werden. Ich habe dann in der 10. Klasse mein BOGY-Praktikum beim Tierarzt gemacht und das hat mir gar nicht gefallen, das fand ich ganz fürchterlich. Und dann bin ich zu Lehramt gewechselt. Gerade zum Fach Bio, weil ich einfach etwas mit Tieren und Pflanzen machen wollte.
Was wollen Sie als Lehrer nicht tun, da es Sie als Schüler gestört hat?
Was mich immer gestört hat, war, wenn man nicht aufs Klo gehen konnte, die Flasche auffüllen, Kaugummi kauen oder Handyverbot. Deshalb möchte ich eigentlich nicht so ein strenger Lehrer sein, der alles verbietet.
Sie kennen mittlerweile einige Lehrer an dieser Schule, welchen hätten Sie denn damals gerne gehabt?
Unsere Ausbildungslehrer sind Herr Schiff und Herr Lutz und ich muss sagen, die beiden geben uns super viele lehrreiche Hinweise und Tipps. Auch bei Frau Lüdtke, Fr. Hönle, Fr. Dangelmayer oder Fr. Mellinger, da bin ich auch viel im Unterricht gewesen und habe überall viel dazugelernt.
Was ist Ihnen im Umgang mit Schülern wichtig?
Das Wichtigste ist, glaube ich, dass man mit den Schülern auf einer Augenhöhe ist. Mich hat das immer gestört, wenn man als Lehrer immer von oben herabgeschaut hat. Wir waren alle mal Schüler, wir haben alle mal gestört oder was nicht verstanden, und dann finde ich es auch wichtig, dass man den Schülern nicht irgendetwas aufzwängen will. Ich zum Beispiel war ganz schlecht in Mathe, ich hab das einfach nicht verstanden, und deshalb verstehe ich auch, wenn man sich in Deutsch nicht für die Bücher interessiert oder es gerade nicht dein Thema ist.
Was war Ihr Hassfach?
Mathe, Sport und Englisch fand ich ganz schlimm.
Ist Lesen für Sie wichtig und wenn ja: Was lesen Sie?
Lesen ist super wichtig. Ich lese ganz viel Germanistenliteratur. Ich bin z. B. ein ganz großer Goethe-Fan und mag Schiller, 18/19 Jh., oder englische Literatur wie Shakespeare. Also ich lese ganz viele alte Bücher, nicht so die modernen.
Haben Sie schon einmal unterrichtet?
Ja, ich habe jetzt schon relativ viel unterrichtet. Fand ich immer super cool. Ich konnte auch immer viel lernen und ich mag auch die Schüler. Ich freue mich jeden Tag hierher zu kommen.
Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen beim Unterrichten?
Meine Schwäche liegt beim Arbeitsblätter-Erstellen, da muss ich noch ganz klar dran feilen.
Meine Stärke ist, dass ich relativ gut und sicher vorne stehen kann.
Was würden Sie denn den Schülern aus Ihren Erfahrungen mitgeben, was hat Ihnen als Schüler geholfen?
Vor allem im Hinblick auf das Abi oder auf die Uni, war wichtig, dass man nicht zu spät anfängt zu lernen. Da das mit dem einen Tag davor nicht wirklich geklappt hat. Deswegen habe ich dann im Abi früh angefangen zu lernen und das hat mir dann echt geholfen. Das Mathe-Abi war dann z. B. nicht so schlecht, obwohl ich ja wirklich ganz schlimm in Mathe war. Das Im-Blick-Haben der Arbeiten ist sehr wichtig.
Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?
Mein Ziel ist natürlich Lehrer zu werden. Also die nächsten zwei-drei Jahre noch zu studieren und dann bis zu meinem Referendariat besser zu werden. Außerdem hatte ich mein Abi während dem Coronajahrgang und deswegen konnte ich nach meinem Abschluss kein Soziales Jahr machen oder ins Ausland gehen, deshalb würde ich dann gerne noch nach Südamerika für ein halbes Jahr oder Jahr gehen.
Bericht: Pia Stanecker