Die Welt der Fließband-Produktion

„Wenn das Ding auf dich fällt, bist du platt!“, sprach er und verschwand um die nächste Ecke der riesigen Produktionshalle. Ehrfurchtsvoll und leicht eingeschüchtert folgten wir unserem Guide, der uns durch die Presshalle von Daimler in Sindelfingen führte. Sein Kommentar galt dabei einem der überdimensionierten, 50 Tonnen schweren Werkzeuge, die zum Pressen des Aluminiums für die Karosserie einer S-Klasse eingesetzt werden.

Die 25 Schülerinnen und Schüler der zwei Wirtschaft-Leistungskurse des FSG zogen vorsichtshalber schon mal den Kopf etwas ein. Die vollautomatisierte und von Roboter-Armen ausgeführte Fertigung beeindruckte uns alle sehr, auch wenn wir leider einen Moment erwischt hatten, bei dem die Bänder kurz stillstanden. Von dort aus ging es im eigens für uns eingesetzten Bus quer über das Gelände in Sindelfingen, das in etwa die Größe von Monaco hat und ca. 35000 Mitarbeitende beschäftigt. Vorbei an einem Einsatz der Werksfeuerwehr und einer Großbaustelle für eine neue Halle und ab zum nächsten Stopp: Die eigentliche Fließbandproduktion. Von oben beobachteten wir die Montagelinie der einzelnen Karosserie-Teile, streng getaktet und effizient durchorganisiert. Die einzelnen Monteure fahren für eine festgelegte Anzahl an Stationen mit dem Auto und ihren Werkzeugen mit und wiederholen die immer gleichen Handgriffe routiniert. Für Toiletten- oder Essenspausen sind pro Schicht extra Springer eingeteilt, denn wenn die Bänder stillstehen, bedeutet das Verlust. Oder in den Worten unseres Guides: „Zeit ist Geld.“

Den Schlusspunkt der ca. 2-stündigen Führung bildete die Vorfertigung. Hier bewunderten wir nochmals die Roboter, die ohne Springer und Pause im Takt die einzelnen Teile bearbeiten und weitergeben. Eingerahmt durch das beeindruckende Kundencenter, in dessen Showroom wir in einem ausgestellten Maibach Probesitzen konnten und wo es auch einen Fahrsimulator gab (den wir ca. eine Stunde belagerten), hatten wir einen tollen Tag in Sindelfingen mit Eindrücken, die bleiben.